Verwendungs- und Einsatzmöglichketen für einen Flachmann
Wir leben heute leider in einer ziemlich humorlosen formalen Gesellschaft, in der jeder und jede sehr schnell zum Alkoholiker(in) stigmatisiert wird. Grund genug für viele Menschen, Alkohol in der Öffentlichkeit unbedingt zu vermeiden. Stattdessen werden größere Mengen heimlich allein zu Hause konsumiert, was die Einsamkeit der Menschen in der modernen (digitalisierten) Gesellschaft nur weiter vorantreibt.
Daher ist ein Paradigmenwechsel dringend geboten. Die Verwendung eines eleganten kleinen Flachmanns aus edlem Material ggf. bereichert mit einem lustigen Sprichwort degradiert den Menschen eben nicht zum Alkoholiker, sondern weist eher auf einen Genießer hin. Versuchen wir lieber auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben: Ja, wer mit billiger Wodkapulle am Hals über die Straßen kegelt, da besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit auf Alkoholismus. Die kleine Menge von ca. 100 ml beispielsweise eines guten Whiskys oder Cognacs im Flachmann über den gesamten Tag oder gar die Woche verteilt, darf man gern in den Bereich Medizin einordnen. Tatsächlich ist es so, dass viele Menschen eine Entlastung bei der Verdauung empfinden, wenn sie nach einem fettreichen Essen einen genussvollen Schluck aus ihrem Flachmann nachschieben.
Hier einige Beispiele für die Verwendung des Flachmanns
Beim Junggesellenabschied, können alle Männer ein Nippelschlückchen aus dem kleinen Flachmann nehmen, müssen sie aber nicht, denn heute ist sogar mal die primitive Wodkapulle völlig in Ordnung.
Für den Trauzeugen bei der Hochzeit; fast jeder Mann ist bei einer Hochzeit nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und Möglichkeiten, das gilt insbesondere für den Bräutigam, aber sehr oft auch für den Trauzeugen, dessen Freundin so ganz zufällig den Brautstrauß fängt. Nach der Zeremonie wird sehr oft der Trauzeuge als Dank, mit einem Flachmann beschenkt.
Beim Angeln; dabei kann es manchmal ziemlich langweilig und die Zeit lang werden. Aber genau deshalb ist das ja auch unser Hobby. Zeit zum Träumen, nachdenken, philosophieren. Warum nicht auch mal einen genüsslichen Schluck aus dem Flachmann, der genau diese ruhige Situation mental unterstützt. Da kommen doch gleich ganz neue Gedankenimpulse.
Beim Konzert; viele Männer kommen nach getaner Arbeit nach Hause und möchten sich vor dem Fernseher bei ein oder zwei Bierchen entspannen. Für viele Frauen ist das ziemlich langweilig, sie möchten etwas erleben, abends ausgehen, ihr schönstes Abendkleid zeigen, z. B. im eleganten Rahmen eines klassischen Konzerts, Balletts oder einer Theateraufführung. Da braucht sie manchmal ein Lockmittel für ihren „Langweiler“. Mit so einem schicken Flachmann in der Hand zu argumentieren: „Du musst ja auch nicht stundenlang auf dem Trockenen sitzen“, kann durchaus ein Angebot sein, das er nicht ablehnen kann.
Beim Lagerfeuer; auch dies ist eine Situation, in der viel gequatscht, gelacht, musiziert und getrunken wird. Anstelle von Wasser kommen hier eher Bier und Wein zum Einsatz, jedenfalls war das früher so. Und wem das schwedische Bier etwas dünn vorkommt, darf auch mal zum Geschmacksverstärker im Flachmann greifen.
Beim Jagen; wer nur ein einziges Mal den überwältigenden Sonnenaufgang auf dem Hochsitz nach durchfröstelter Herbstnacht im Raureif erlebt hat, weiß sehr genau, dass ein Flachmann lebensrettend sein kann.
Beim Wandern; viel Wasser trinken ist beim Wandern erste Bürgerpflicht. Nach langer und anstrengender Wanderung erreichen wir gemeinsam mit unseren Freunden unser Ziel. Das macht uns stolz und glücklich. Dieser schöne kurze Augenblick lässt sich im Gedächtnis mit einem feierlichen gemeinsamen Schluck aus dem Flachmann fest einbrennen.
Beim Golf; Golfer stehen in einer gewissen gegenseitigen Konkurrenz. Dennoch darf man sich über einen besonders guten Schlag des Gegners freuen und ihm einen gratulierenden Belohnungsschluck anbieten, ggf. gern auch mehrfach, sollte der erste Schluck die Zielgenauigkeit noch nicht getrübt haben.
Beim Radfahren; wie beim Wandern gilt auch hier: Viel Wasser trinken. Aber irgendwann kommt das Ziel in Reichweite, und man liegt gut in der Zeit, hat echt etwas geleistet. Noch auf dem fahrenden Sattel darf man jetzt auf den letzten Metern den nahenden verdienten Feierabend zelebrieren.
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